Selbstverständnis

1. Einleitung ins Selbstverständnis:

Auf den folgenden Seiten findet ihr unser Selbstverständnis, in dem wir auf mehrere Themen, die uns wichtig sind, eingehen und unsere Ansichten zu bestimmten (gesellschaft)-politischen Aspekten zum Ausdruck bringen. Wir haben uns dazu entschieden, weil wir mit unserer Namensänderung eine mehr oder weniger konkrete politische Richtung eingeschlagen haben und transparent über unsere Positionen informieren möchten. Hier allerdings ein kurzer Hinweis: wir verstehen uns als anarchistisch-undogmatisch, was bedeutet, dass wir nicht immer zu 100% einer Meinung sind. Von Anarchakommunist*innen über Ökoanarchist*innen hin zu anarchistischen-Nihilist*innen ist alles vertreten, wobei auch hier die Grenzen nicht immer klar definiert sind,eben undogmatisch! Was uns verbindet ist der Anarchismus in vielen seiner Facetten (bis auf einige seiner abstrusen Strömungen, Anarchokapitalismus wtf,weg damit!). Das Selbstverständnis sehen wir hier in keinsterweise als unveränderliches fertiges Ergebnis! Es soll flexibel und veränderbar bleiben und wird auch nicht einmalig und endgültig hochgeladen, da wir kontinuierlich daran arbeiten, was ein langer und wandelbarer Prozess ist. Um euch aber eine kurze Vorstellung unserer politischen Überzeugungen zu geben, gibt es hier schonmal eine Einleitung und erste Themen:

1.1 Name:
unser Name ist: “Anarchistische Gruppe Norderelbe” (ehemals Antifa Norderelbe). Wir haben uns für den Namen entschieden, weil wir uns alle als Anarchx verstehen und mehr eine Politgruppe sind, als eine Antifa Gruppe. Zu antifa Arbeit gehören die Aufdeckung von Nazistrukturen, Naziblockaden und viel Recherchearbeit o.ä. Dies liegt nicht (mehr) primär in unserem Aufgabenbereich. Stattdessen nehmen wir gesellschaftliche Themen und Kämpfe auf und setzen uns in unserem anarchistischen Verständnis damit auseinander(selbstverständlich verstehen wir uns immer noch als Antifaschist*innen und bekämpfen Faschismus, allerdings nicht (mehr) mit typischer Antifa-Arbeit). Unsere Wurzeln wollten wir aber beibehalten, und den Bezug zu unserer Gründung oberhalb der Norderelbe auch.


1.2 Ziele:
Wir Sind ein autonome undogmatische und anarchistische Gruppe und wollen eine antikapitalistische, herrschaftsfreie und staatenlose Gesellschaft erkämpfen! Wir lehnen jegliche Autorität(en) und Hierarchie(n) ab und sind für die Vergesellschaftung aller Produktionsgüter! Das Konstrukt von Staaten lehnen wir konsequent ab, denn Staaten sind das regulative Instrument der herrschenden Klasse und der Nährboden des Faschismus. Der Befreiungskampf kann nur gegen diese (staatlichen) Institutionen erfolgen, denn sie stehen einer freien Gesellschaft als unterdrückende Gewalten im Weg. Deswegen stehen wir jedem Staat und jede*r ermächtigten Person als Feind*innen gegenüber. Eine befreite Gesellschaft kann nur antikapitalistisch und antipatriachal sein und muss die Bedürfnisse aller Menschen berücksichtigen. Der Kapitalismus führt automatisch zu Hierarchien, Unterdrückung und Gier, gut zu erkennen an beispielsweise Großkonzerne, die unseren Planeten ausbeuten, um Profite zu maximieren, wobei die Lebensgrundlage und das befreite Leben der meisten Menschen zerstört werden. Wir solidarisieren uns mit allen (mehrfach)-marginalisierten Gruppen und stellen uns gegen jede Form von Faschismus,Antisemitismus, Rassismus, Klassismus, LGBTQIA+feindlichkeit, Sexismus, Misogynie, Kolonialismus, Ableismus und Imperalismus entgegen. Staatliche Unterdrückungsinstrumente wie z.B die Polizei lehenen wir ab und betrachten sie als Teil unseres Feindbilds, denn sie setzen nur auf Befehl die Interessen der Herrschenden durch und halten so die uns auferlegte gesellschaftliche Grundordnung aufrecht. Die staatlichen Behörden sind durchsetzt von Rassismus, Faschismus und weiteren Ismen. Knäste sehen wir als abschreckendes Instrument und ohne emanzipatorischen Ansatz. Kein Mensch sollte seiner “Freiheit” beraubt werden! Zudem treffen diese Repression meistens marginalisierte Gruppen, die “kriminelle” Dinge tun, weil sie im Kapitalismus keine andere Möglichkeit haben und/oder es nicht anders gelernt haben.

2.1.Was verstehen wir unter Anarchismus?
ANARCHIE findet überall dort statt, wo eine Ordnung nicht durch Zwang auferlegt wurde. Sie bedeutet Freiheit: der Prozess uns selbst und unsere Beziehungen zueinander immer wieder neu zu erfinden.Alle ansatzweise freien Prozesse oder Phänomene – ein Regenwald, ein Freundeskreis, dein eigener Körper – sind anarchische Harmonien, die durch permanente Veränderung fortbestehen. Kontrolle von oben nach unten kann andererseits nur durch Restriktionen und Zwang aufrecht erhalten werden: Disziplin durch Strafarbeiten in der Schule; industrielle Landwirtschaft, in der Pestizide und Herbizide genetisch verändertes Getreide verteidigen; die fragile Hegemonie einer Supermacht.
ANARCHISMUS ist die Idee, dass alle zu kompletter Selbstbestimmung berechtigt sind. Kein Gesetz, keine Regierung und kein Entscheidungsverfahren sind wichtiger als die Bedürfnisse und Wünsche von menschlichen Wesen. Die Menschen sollten ihre Beziehungen frei nach gegenseitiger Zufriedenheit gestalten können, sie sollten wann immer sie es für angebracht halten für sich selbst aufstehen können.Anarchismus ist kein Dogma und keine Blaupause. Er ist kein System, das vermutlich funktionieren würde, wenn es nur richtig angewandt würde – wie die Demokratie – und kein Ziel, das in ferner Zukunft einmal realisiert werden könnte – wie der Kommunismus. Er ist eine Handlungsweise und eine Art unsere Beziehungen zu gestalten, die wir sofort in die Praxis umsetzen können. In Bezug auf alle Wertsysteme und Handlungsweisen können wir mit folgender Frage anfangen: Wie verteilen sie Macht?
ANARCHIST*INNEN sind gegen alle Hierarchien – gegen jede Währung, die Macht in den Händen einiger weniger konzentriert; gegen jeden Mechanismus der uns davon abhält unser Potential zu nutzen. In Ablehnung aller geschlossenen Systeme befinden wir uns in gespannter Erwartung des kommenden Unbekannten; das Chaos in uns selbst, aufgrund dessen wir in der Lage sind, frei zu sein.